Es ist sehr leicht, den RasPi per Kabel ans Netzwerk zu bekommen (siehe dazu „Ans Netz!„). Die Netzwerkkonfiguration läuft bei Anschluss des LAN-Kabels automatisch und nach ein paar Sekunden ist der RasPi per SSH erreichbar. Ganz so einfach ist es mit WLAN nicht,denn das WLAN-Passwort muss schließlich irgendwo eingegeben werden. Um auf den Anschluss von Monitor und Tastatur verzichten zu können, konfiguriere ich den RasPi per USB-Serial-Adapter. Wie das geht, habe ich im Beitrag „Ein Terminal über die seriellen Ports“ gezeigt. Zur Erinnerung: Ihr braucht einen USB-Serial-Adapter wie es ihn für ein paar Euro im Internet gibt. Beim Anschluss solltet Ihr darauf achten, dass der RX-Anschluss des Adapters an den TX-Pin vom RasPi kommt und der TX-Anschluss des Adapters an den RX-Pin des RasPi. Denn was der eine sendet (TX) soll der andere ja empfangen (RX). Am TX-Anschluss sollten außerdem höchstens 3.3 V anliegen, da sonst der RX-Pin des RasPi zu viel Spannung abbekommt. Den 5V-Anschluss schließt Ihr nicht an, wenn der RasPi selbst schon mit Strom versorgt wird. Serial-adapterMit einem Terminal wie putty oder GtkTerm kann dann eine Konsole mit den RasPi verbunden werden. Unter Linux ist der USB-Adapter zum Beispiel als /dev/ttyUSB0 erreichbar. Die Einstellungen für das Terminal sind standardmäßig 115200 Baud, Parität: keine, Bits: 8, Stopp-Bits: 1, Flow-Control: keine. Bildschirmfoto von »2014-12-21 16:53:29« Die WLAN-Konfiguration kann direkt über das Edieren der Netzwerk-Konfiguration oder mit Hilfe des NetworkManager erfolgen. Die Einrichtung des WLAN mit dem NetworkManager ist zwar komfortabler, aber um ihn unter Debian wheezy zu installieren, braucht man schon eine Netzwerkverbindung. Für’s erste kann das WLAN mit entsprechenden Einträgen in der Datei /etc/network/interfaces hochgebracht werden. Nach der Installation des NetworkManagers über die so aktivierte WLAN-Verbindung, kann die weitere Anpassung mit dem Kommandozeilentool nmcli erfolgenden. Für’s erste wird also die Datei /etc/network/interfaces angepasst:

pi@raspberry $ ~ sudo vim /etc/network/interfaces
auto lo eth0 wlan0

iface lo inet loopback
iface eth0 inet dhcp

allow-hotplug wlan0
iface wlan0 inet manual
wpa-roam /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf
iface default inet dhcp

Die Datei /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf muss dann die Einstellungen für das gewünschte WLAN-Netz haben:

ctrl_interface=DIR=/var/run/wpa_supplicant GROUP=netdev
update_config=1

network={
        ssid="WLAN_NAME"
        proto=RSN
        key_mgmt=WPA-PSK
        pairwise=CCMP TKIP
        group=CCMP TKIP
        psk="PASSWORT"
}

Die Einträge ssid = „WLAN_NAME“ und psk=“PASSWORT“ sollte anstelle von WLAN_NAME den WLAN-Netzwerknamen und anstelle von PASSWORT das entsprechende WLAN-Kennwort enthalten. Sind die Dateien angepasst, bringt man das Interace wlan0 einmal runter und gleich wieder hoch, um die Einstellungen anzuwenden:

sudo ifdown wlan0 
sudo ifup wlan0

Für die spätere Konfiguration empfiehlt sich der NetworkManager für die Kommandozeile. Das Kommando nmcli ist im Paket network-manager enthalten.Ist das Tool installiert, kann man zunächst prüfen, welche Netzwerkgeräte angeschlossen sind:

nmcli dev status

Als WLAN-Adapter nutze ich den verbreiteten EDIMAX EW-7811U oder einen weniger bekannten TP-Link WN725N. Beides sind für 150Mbit/s ausgelegt und damit ausreichend schnell. Ich habe festgestellt, dass je nach Distribution mal der eine und mal der andere mit den vorhandenen Kernel-Treibern funktioniert. Ich verwende für den RasPi meist das Debian-Wheezy von der raspberrypi.org-Seite, oder das ebenfalls dort angebotene PIDORA. Serial-adapter Sollte der WLAN-Adapter aufgeführt sein (wifi), kann man dessen Status abfragen:

nmcli radio wifi

…und ihn anschalten

sudo nmcli radio wifi on

Anschließend kann man sich die konfigurierten Verbindungen ansehen:

[pi@pidora ~]$ nmcli con show configured
NAME         UUID                                  TYPE             TIMESTAMP-REAL
System eth0  5fb06bd0-0bb0-7ffb-45f1-d6edd65f3e03  802-3-ethernet   never
[pi@pidora ~]$

Um sich erst mal umzuschauen und die verfügbaren WLAN-Router aufzulisten:

[pi@pidora ~]$ nmcli device wifi list
*  SSID                         MODE   CHAN  RATE       SIGNAL  BARS  SECURITY  
   FRITZ!Box Fon WLAN 7270      Infra  1     44 Mbit/s  60      ▂▄▆_  WPA1 WPA2 
   WLAN_2_7390jun@scwgrp        Infra  8     44 Mbit/s  42      ▂▄__  WPA2      
   Lab                          Infra  11    22 Mbit/s  96      ▂▄▆█  WPA2      
   WLAN-E04F44                  Infra  2     16 Mbit/s  25      ▂___  WPA2      
   ecogreen                     Infra  5     44 Mbit/s  26      ▂___  WPA1 WPA2 
   WLAN-2D2259                  Infra  11    16 Mbit/s  10      ▂___  WPA2      
   devolo-000B3BD3D01A          Infra  11    44 Mbit/s  23      ▂___  WPA2      
   WLAN_o_dLAN500AVWl+@scwgrp   Infra  4     44 Mbit/s  23      ▂___  WPA2      
   devolo-bcf2afac3c1d          Infra  6     44 Mbit/s  10      ▂___  WPA2      
   Mein Internet is schneller.  Infra  1     44 Mbit/s  43      ▂▄__  WPA2      
   ecoblue                      Infra  11    16 Mbit/s  26      ▂___  WPA2      
   FRITZ!Box Fon WLAN 7390      Infra  11    44 Mbit/s  23      ▂___  WPA1 WPA2 
   Rheingold                    Infra  6     16 Mbit/s  10      ▂___  WPA2      
   FRITZ!Box Fon WLAN 7270      Infra  1     44 Mbit/s  42      ▂▄__  WPA1 WPA2 
   Lorelei                      Infra  1     44 Mbit/s  47      ▂▄__  WPA2      
[pi@pidora ~]$

Nun zum spannenden Teil. Eine WLAN-Verbindung mit dem Router „Lab“ richtet der folgende Aufruf von nmcli ein, anstelle von <WPA-Passwort> muss natürlich das entsprechende WPA-Kennwort eingegeben werden:

[pi@pidora ~]$ sudo nmcli device wifi connect Lab password <WPA-Passwort>

Will man wissen, welche Verbindung im Moment aktiv ist, hilft folgender Aufruf weiter:

[pi@pidora ~]$ sudo nmcli con show active
NAME  UUID                                  DEVICES  DEFAULT  VPN  MASTER-PATH 
Lab   a9a00404-ac28-4a13-9bc9-a87120467ec7  wlan0    yes      no   --          
[pi@pidora ~]$

Eine Verbindung kann auch wieder gelöscht werden:

sudo nmcli con delete Lab

Sollte der NetworkManager wider Erwarten nach dem Installieren nicht als Systemdienst eingerichtet worden sein, so muss man an dieser Stelle nachhelfen. Unter PIDORA, da es auf FEDORA basiert geschieht das über den systemd:

[pi@pidora ~]$ sudo systemctl enable NetworkManager       
[pi@pidora ~]$ sudo systemctl start NetworkManager

Unter Debian Wheezy sollte der folgende Aufruf den NetworkManager als Systemdienst starten:

sudo service network-manager start